SCHUFA-Positivdaten: Was das BGH-Urteil bedeutet – und wie du jetzt aktiv deine Bonität verbessern kannst
Das Wesentliche auf einen Blick:
Das neue BGH-Urteil erlaubt Unternehmen, bestimmte Positivdaten an die SCHUFA zu übermitteln – z. B. dass ein Vertrag abgeschlossen wurde.
Ob und wie diese Daten deinen Score beeinflussen, ist noch ungeklärt, daher bleibt aktive Bonitätspflege weiterhin entscheidend.
Du kannst deine Bonität selbst verbessern – durch korrektes Zahlungsverhalten, Datenpflege, begrenzte Anfragen und regelmäßige Checks.
Das aktuelle Urteil des Bundesgerichtshofes sorgt für Unsicherheit: Welche Daten dürfen jetzt eigentlich an die SCHUFA gehen – und kann das deiner Bonität schaden? In diesem Artikel erfährst du leicht verständlich, was sich wirklich ändert, welche Rechte du hast und wie du deine SCHUFA-Bonität jetzt aktiv schützt und verbesserst.
Behalte deine Bonität im Blick – jetzt SCHUFA-Daten prüfen
Inhalt des Artikels
Was sind SCHUFA-Positivdaten?
Positivdaten sind Informationen, die nicht negativ sind – also keine Mahnungen, keine Zahlungsausfälle und keine offenen Forderungen. Sie zeigen lediglich, dass ein Vertrag besteht oder bestanden hat.
Beispiele für Positivdaten:
Abschluss eines Mobilfunkvertrags
Eröffnung eines Girokontos
Bestehen einer Kreditkarte
Kündigung eines Vertrags
Diese Daten wirken zunächst harmlos – aber sie sagen viel darüber aus, wie aktiv du am Wirtschaftsleben teilnimmst.
Das BGH-Urteil einfach erklärt – ohne Juristendeutsch
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat entschieden, dass Unternehmen ein berechtigtes Interesse haben, bestimmte Positivdaten an die SCHUFA weiterzugeben. Der Hauptgrund: Betrugsprävention.
Warum? Viele Betrügereien laufen über:
gefälschte Identitäten
mehrere Verträge innerhalb kurzer Zeit (z. B. für teure Smartphones)
Missbrauch persönlicher Daten
Das Gericht sagt: Unternehmen dürfen Positivdaten melden, wenn es hilft, Betrug zu verhindern. Und das – so der BGH – sei im Interesse aller.
Vermeide negative Überraschungen
Welche Positivdaten dürfen nun übermittelt werden?
Es handelt sich nicht um sensible Daten, sondern um grundlegende Vertragsinformationen.
Übermittelt werden dürfen laut Urteil:
Name, Geburtsdatum und Adresse (Identitätsprüfung)
Vertragsabschluss (z. B. Mobilfunkvertrag)
Vertragsende
Wichtig: Keine Informationen über dein Zahlungsverhalten, wenn du deine Rechnungen ordnungsgemäß bezahlst.
Haben Positivdaten Einfluss auf deinen Score?
Im Urteil selbst wurde nicht entschieden, ob Positivdaten den SCHUFA-Score beeinflussen dürfen – diese Frage bleibt offen.
Wichtig ist deshalb:
Du solltest weiterhin aktiv auf deine Bonität achten, statt dich auf die Datenübermittlung zu verlassen.
Für tiefergehende Infos zum neuen SCHUFA-Score findest du hier eine ausführliche Erklärung.
Bonität aktiv verbessern – diese Maßnahmen wirken wirklich
Unabhängig vom Urteil bleibt: Deine Bonität kannst du jederzeit selbst stärken. Das sind die wirkungsvollsten Schritte:
Rechnungen immer pünktlich zahlen
Anzahl der Konten und Karten überschaubar halten
Nur wenige Kreditanfragen in kurzer Zeit stellen
Regelmäßig SCHUFA-Daten prüfen (mind. 1× jährlich)
Veraltete oder falsche Einträge korrigieren lassen
Diese Punkte wirken sich nachweislich positiv auf die Bonität aus – ganz unabhängig von Positivdaten.
So stärkst du deine Kreditwürdigkeit Schritt für Schritt
Wie schützt du deine Daten vor Missbrauch?
Da Positivdaten übermittelt werden können, ist es noch wichtiger, deine digitale Identität zu schützen.
Das kannst du tun:
Keine Vertragsabschlüsse über unsichere Netzwerke
Identitätsklau sofort bei der SCHUFA melden
Sichere Zahlungsmethoden nutzen (z. B. virtuelle Kreditkarte für Online-Shopping)
Misstrauisch bei zu günstigen Angeboten
Was ändert sich 2025/2026 durch den neuen SCHUFA-Score?
Der neue SCHUFA-Score wird transparenter: Ab 2026 kannst du selbst nachvollziehen, wie dein Score entsteht. Die SCHUFA wertet dazu nur noch 12 Kriterien aus statt über 250.
Wichtig: Positivdaten können künftig eine Rolle spielen – müssen aber nicht. Weil genau das offen ist, bleibt aktive Bonitätspflege weiterhin entscheidend.
Wann können Positivdaten problematisch werden?
Grundsätzlich sind Positivdaten harmlos. Problematisch werden sie nur, wenn:
deine Identität missbraucht wurde
sehr viele Verträge in kurzer Zeit bestehen
Unklarheit über Vertragslaufzeiten herrscht
Gut zu wissen: Unrechtmäßige oder fehlerhafte Einträge kannst du jederzeit und solltest du löschen lassen.
Fazit
Das neue BGH-Urteil bestätigt: Unternehmen dürfen bestimmte Positivdaten an die SCHUFA übermitteln, um Betrug zu verhindern. Für dich bedeutet das jedoch keine automatische Verschlechterung der Bonität – denn wie diese Daten in den Score einfließen, ist noch völlig offen.
Wirklich wichtig ist weiterhin, dass du selbst aktiv Einfluss auf deine Bonität nimmst: durch korrektes Zahlungsverhalten, transparente Daten, wenige Parallelverträge und regelmäßige SCHUFA-Kontrollen.
Nur so stellst du sicher, dass deine Bonität auch in Zukunft stabil bleibt – unabhängig davon, welche Daten übermittelt werden.




